Workingtest Maibusch 2013

Am 01. September 2013 war es soweit, Penny und ich starteten bei unserem allerersten Workingtest in der Schnupperer-Klasse, die von der Hunde-Retriever-Schule vom Maibusch ausgerichtet wurde. Unser Debüt war gleich sehr erfolgreich, denn wir belegten den 1. Platz. Hier der Bericht, den ich dazu geschrieben habe:

Nach der Anmeldung in der Hundeschule und einigen Worten von Marita zum Ablauf, ging es mit allen Teilnehmern ins Gelände. Während die Richter und Helfer die Aufgaben an den Stationen vorbereiteten, richteten sich die Schnupperer in der Wartezone  ein. Auf die Gespanne warteten nun vier spannende Aufgaben, bei bestem Arbeitswetter.

Aufgabenstellung von Marion Simons

Die erste Aufgabe war eine Kombination aus Einweisen und Markierung. Mit dem Hund ging es zur Ablage des Dummys für das Einweisen. Einige Meter vor der Ablage wurde der Hund abgesetzt und der Hundeführer legte das Dummy zwischen zwei Stangen aus, wobei eine davon mit einem Strohbündel als Verleitung präpariert war. Dann ging es wieder zurück zum Ausgangspunkt, das Gespann blieb mit dem Rücken zum abgelegten Dummy stehen.

Es folgte eine Markierung mit Schuss. Der Hundeführer konnte nun entscheiden, ob er den Hund zunächst die Markierung oder die Einweisung arbeiten ließ. Die meisten entschieden sich, zuerst die Markierung arbeiten zu lassen, wendeten ihren Hund nach dem erfolgreichen Apport dann um 180 Grad und schickten ihn dann zum abgelegten Dummy. Die Kombi fand auf eher kurzen Entfernungen von ca. 20-30 Metern statt. Und natürlich wurden auch die Grundlagen wie Fußarbeit, Steadiness und Schussfestigkeit überprüft.

Auch die zweite Aufgabe war eine Kombination. Diesmal zwei Markierungen, wobei eine als Verleitung erst später ins Spiel kam. Auch hier waren die Entfernungen eher kurz. Wie bei der ersten Aufgabe fiel eine Markierung mit Schuss, die der Hund arbeiten sollte. Beim Reinkommen wurde genau im Rücken des Hundeführers, also für den Hund frontal und sehr gut sichtbar, ein Verleitdummy geworfen. Natürlich wurde erwartet, dass zunächst die saubere Abgabe des ersten Dummy erfolgt. Dann hieß es für das Gespann sich um 180 Grad zu drehen und das Verleitdummy zu arbeiten.

Damit waren die beiden Aufgaben an der ersten Station mit Marion Simons als Richterin bewältigt. An der nächsten Station warteten mit Richter Karel van Loo zwei weitere Aufgaben.

Auf dem Weg zur nächsten Wartezone

Als dritte Aufgabe standen Fußarbeit und Einweisen im Mittelpunkt. Das Gespann lief eine große Acht, die auf dem Feld markiert war. Dieser Teil der Fußarbeit war zunächst in Freifolge zu absolvieren. Nach einem Stopp und dem Anleinen fiel eine Markierung in ca. 40 Meter Entfernung, dem Gespann voraus. Danach lief das Gespann wieder die Acht, diesmal jedoch mit Leinenführung. Nach einem weiteren Stopp folgte nun der spannendere Teil der Aufgabe. Der Hund durfte nun (endlich) die halbblinde Markierung arbeiten.

Auch die vierte Aufgabe war wieder eine Kombination, bei der neben einer Markierung auch wieder Grundgehorsam und Basisarbeit im Mittelpunkt standen. Der Hundeführer ging mit seinem Hund in Freifolge auf eine Entfernung von ca. 60 Metern und setzte ihn ab. Während der Hund an Ort und Stelle verblieb, ging der Hundeführer wieder zurück zum Startpunkt. In einem rechten Winkel zum Hundeführer wurde nun eine Markierung geworfen, ebenfalls in ca. 60 Metern Entfernung. Ziel war nun, dass der Hund nach Abruf in direkter Linie zum Hundeführer kam. Nach einer Drehung um 90 Grad nach rechts durfte der Hund dann die Markierung arbeiten.

Zwar waren fünf Aufgaben geplant, jedoch war die Zeit schon weit vorangeschritten und die Hunde erschöpft, so dass auf die letzte verzichtet wurde. Damit waren alle Aufgaben dieses Workingstests erfüllt.

Neben den aktionsreichen Aufgaben Markierung und Einweisen wurde auch viel Wert auf die Grundlagen wie Fußarbeit, Steadiness und Gehorsam gelegt. Entweder implizit in die Aufgabe eingebaut (1. und 2.) oder als eigenständige Teilaufgabe (3. und 4.). Schnell wurde klar, dass komplexe Aufgaben nur gut gelöst werden können, wenn die Grundlagen in Fleisch und Blut übergegangen sind. Und nicht nur beim Hund, sondern auch (oder besonders) 😉 beim Hundeführer. Auch wurde sehr viel Wert auf den Umgang mit dem Hund, insbesondere auf die Teamarbeit gelegt. Schließlich tritt man als Gespann an und jeder muss seinen Teil bestmöglich erfüllen, um die Aufgabe lösen zu können.

Die einzelnen Schritte hatte jedes Gespann schon einmal gearbeitet. Nun jedoch als Kombinationen, dazu mit Verleitungen und mit Entfernungen die für manchen Schnupperer schon groß waren, steigerten den Schwierigkeitsgrad. Dazu noch trockene Stoppelfelder und eher Windstille, die ein Bögeln schwierig machten. Insgesamt waren die Aufgaben recht knackig aber lösbar … hart aber fair. So ein Workingtest soll ja auch eine spannende Herausforderung sein.

Zumal es von den Richtern keinen erhobenen Zeigefinger gab. Ganz im Gegenteil. Probleme und Dinge, die nicht so gut gelaufen waren, wurden besprochen und es folgten praxisgerechte Tipps. Gute Arbeit und schöne Aktionen wurden auch hervorgehoben. So konnte jeder Schnupperer als Gewinn mit seiner persönlichen „Arbeitskarte“ aus dem Gelände gehen.

Besonders schön und erwähnenswert finde ich, dass die Richter sich die Zeit nahmen, jeden Hund zum Erfolg kommen zu lassen. Wenn eine Aufgabe missglückt war, wurde sie nicht abgebrochen. Die Richter und Helfer haben sich vielmehr darum bemüht die Aufgabe so umzugestalten, dass der Hund doch noch seinen Erfolg verdienen konnte. Happy End … in jedem Fall!

(v.l.) Timo, Peter, Karel, Marion

Müde und hungrig ging es dann zur Hundeschule. Dort erwartete uns noch ein sehr schöner Abschluss. Während sich die Hunde nun, nach einem arbeitsreichen Tag, in den Boxen entspannen konnten, mussten sich die Teilnehmer noch etwas wachhalten.  Nach einem Stechen in der A-Klasse, Fachsimpeln am großzügigen Buffet und Abschlussworten von Marion Simons, Karel von Loo und Marita Rehbein wartete schließlich noch auf jeden Teilnehmer der feierliche Moment, seine Urkunde entgegennehmen zu dürfen und auf einige Teams noch eine besondere Ehrung.

Jetzt fehlt nur noch ein dickes und herzliches Dankeschön an alle, die mitgewirkt und diesen schönen Tag erst möglich gemacht haben. Danke für dieses tolle Erlebnis!

Peter Wagner

 

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