Glossar

Auch bei der Dummyarbeit gibt es einige Fachbegriffe, die man nicht immer direkt versteht. Diese Liste hier führt einige Begriffe auf, die für die Dummyarbeit interessant sind. Sofern sie die Dummyarbeit betreffen, werden auch jagdliche Begriffe erklärt. Als Suchbegriffe stehen die vollständigen Begriffe. Alternativbegriffe und Abkürzungen sind angegeben.

A

Anschneiden

Der Hund frisst ein Stück Wild an.

Apportieren (Apport, Retrieve)

Der Hund trägt dem Hunderührer seine Beute zu.

Arbeitslinie (AL)

Ein umgangssprachlicher Begriff der beschreibt, dass ein Retriever aus einer Zucht stammt, deren Zuchtziel primär die Arbeitsanlagen des Hundes sind.

B

Blind

Ein Dummy, welches nicht sichtig gefallen oder ausgelegt wurde. Üblicherweise wird der Hund mit Einweisen zum Dummy geführt. Auch Dummys bei denen der Hund weiß oder eine Ahnung hat wo es liegt, wird als Blind bezeichnet. Siehe auch Vollblind, Halbblind.

Blinken

Der Hund hat ein Dummy zwar gesehen, nimmt es jedoch nicht auf, sondern sucht weiter. Ein unerwünschtes Verhalten. Siehe auch Shoppen gehen.

Bögeln

Der Hund nutzt den Wind, um sich systematisch in Bögen zum Dummy zu bewegen.

D

Dickung

Ein Geländestück mit hohem und dichtem Bewuchs.

Doppelmarkierung (Doppelmark, Doublette)

Zwei Markierungen innerhalb einer Aufgabe. Siehe auch Markierung.

Deutscher Retriever Club (DRC)

Ein Verein, der sich um Zucht und Veranstaltungen rund um die Retriever kümmert.

Dual Purpose

Wenn gleichermaßen Wert auf Arbeitsanlagen und Show gelegt wird.

Dummy

Eine künstliche Beute, die zum Apport dient. Ein Standard-Dummy ist eine grüne Rolle mit 500g. In England ist es 1 Pfund, also ca. 450g. Es gibt jedoch unterschiedliche Ausführungen in Form, Farbe, Größe, Gewicht und Material.

Dummylauncher

Ein Abschussgerät für Dummys. Damit können Dummys weit und hoch geschossen werden. Es gibt rein mechanische Geräte und Schussapparate. Bei den Schussapparaten sind meist ein kleiner Waffenschein und eine Schießerlaubnis notwendig.

Dummyprüfung

Von den Retriever-Vereinen DRC, LCD und GRC werden spezielle Dummyprüfungen angeboten, die den Leistungsstand prüfen.

E

Einspringen

Der Hund startet zum Apport, ohne dass er dazu das Kommando bekommen hat.

Einweisen

Der Hund wird vom Hundeführer zu einem für den Hund nicht sichtigem Dummy geführt. Dies erfolgt mit akustischen und visuellen Signalen: Stimme, Pfeife, Handzeichen.

F

Fährte

Eine natürliche oder künstliche angelegte Spur durchs Gelände mit Witterung von Wild. Siehe auch Schleppe und Witterung.

Federation Cynologique International (FCI)

Internationale Dachorganisation für Verbände und Vereine, um die Hundezucht zu koordinieren. Der VDH ist Mitglied.

Federwild

Geflügeltes Niederwild: Enten, Fasane, Tauben, Krähen, etc.

Field Trial

Eine Prüfung, bei welcher der Hund an Wild getestet wird. Sie ist nur grob mit einem Workingtest vergleichbar, da hier mit warmen Wild unter jagdlichen Bedingungen geprüft wird. Siehe auch Mock Trial.

Fiepen

Der Hund gibt aufgrund seiner Unruhe Geräusche von sich.

Freiverlorensuche (Verlorensuche, Hi Lost)

Der Hund sucht selbständig in einem teils auch großen Suchengebiet.

Führigkeit

Wie gut der Hund mit seinem Hundeführer zusammenarbeitet und den Anweisungen folgt.

G

Gespann

Ein Arbeitsteam bestehend aus Hundeführer und Hund.

Golden Retriever Club (GRC)

Ein Verein, der sich um Zucht und Veranstaltungen rund um die Golden Retriever kümmert.

H

Haarwild

Wild mit Haar. Für die Dummyarbeit ist nur das Niederwild mit Hase und Kaninchen von Bedeutung. In besonderen Fällen auch Raubwild. Hier meist der Fuchs.

Halbblind (Halfblind)

Als Halbblind wird ein Dummy bezeichnet, welches ein Blind simuliesen soll. Der Hund weiß oder hat eine Ahnung wo das Dummy liegt. Das kann sein, weil der Hund beim Auslegen zugesehen hat oder zu einer Vertrauensstelle geschickt wird. Siehe auch Blind, Vollblind.

Hartes Maul

Wenn der Hund die Beute nicht vorsichtig genug bringt, knautscht oder während des Apports anschneidet. Dadurch werden Dummy oder Wild beschädigt. Dieses Verhalten ist unerwünscht. Siehe auch Knautschen.

Hi Lost (Freiverlorensuche, Verlorensuche)

Der Hund sucht selbständig in einem teils auch großen Suchgebiet.

Hundeführer (Handler)

Der menschliche Teil des Gespanns.

K

Kaltes Wild

Totes und nicht frisch geschossenes Wild, welches meist für Trainingszwecke verwendet wird. Siehe auch Warmes Wild.

Knautschen

Wenn der Hund auf der Beute herum kaut. Dadurch kann diese beschädigt oder verletzt werden. Ein unterwünschtes Verhalten. Siehe auch Hartes Maul.

L

Labrador Club Deutschland (LCD)

Ein Verein, der sich um Zucht und Veranstaltungen rund um die Labador Retriever kümmert.

Linie (Line)

Die Gespanne stehen in einer Linie nebeneinander. Entweder gehen sie in einer Linie vor und machen dabei Wild hoch oder sie bleiben stehen und warten darauf, dass Wild zu ihnen getrieben wird. Oft stehen noch Schützen zwischen den Gespannen. Bei der Dummyarbeit findet sich diese beim Walk up. Siehe auch Standtreiben, Treiben, Walk up.

Lining

Damit ist gemeint, dass der Hund eine möglichst gerade Linie zur Beute laufen soll.

M

Markieren

Der Hund sieht eine Markierung (vollständig oder auch nur teilweise) und merkt sich Richtung und Entfernung, um die dort gefallene Beute möglichst schnell und in gerader Linie apportieren zu können. 

Markierung (Mark)

Ein für den Hund sichtig gefallenes Dummy. Siehe auch Doppenmarkierung, Mehrfachmarkierung.

Mehrfachmarkierung

Mehrere Markierungen innerhalb einer Aufgabe. Siehe auch Doppelmarkierung, Markierung.

Memory Mark

Dies ist eine Markierung, die nicht direkt gearbeitet wird. Zwischen dem Markieren und dem Apport können eine Zeitspanne, andere Apporte oder auch ein Positionswechsel vom Gespann liegen.

Mock Trial

Simuliert einen Field Trial. Jedoch werden hierbei Dummys und kein Wild eingesetzt.

Moxon Leine

Eine spezielle Leine aus einem Stück, die gleichzeitig Halsung und Leine enthält. Auch bekannt als Retriever-Leine. Dies ist eine reine Arbeitsleine und kann während der Arbeit schnell an- und ausgezogen werden.

N

Niederwild

Eine historisch deutsche Begrifflichkeit nach der das Wild eingeteilt ist. Bei der Arbeit mit dem Retriever zählt nur das Niederwild außer Rehwild: Hase Kaninchen, ente, Fasan, Taube, etc. Siehe auch Raubwild.

O

Out of Control

Bedeutet, dass der Hund außer Kontrolle geraten ist. Der Hund kann nicht mehr auf ihn einwirken. Das kann verhaltensbedingt sein oder weil er außerhalb des Einflussbereichs ist. Für Veranstaltungen in Ausschlussgrund.

P

Picken (Picking up)

Das Aufnehmen eines Dummys.

Pushen

Den Hund bei einer schwierigen Stelle nochmals unterstützen und bestätigen, indem das Signal nochmals wiederholt wird. Oft gebraucht bei Geländeübergängen, alten Fallstellen, weiten Entfernungen oder Unsicherheiten vom Hund.

R

Raubwild

Wehrhaftes Wild, welches meistens bei der Arbeit mit Retrievern keine Rolle spielt. Die meisten Retriever bringen dazu keine genügende Wildschärfe mit. Siehe auch Niederwild.

Retriever-Leine

Siehe Moxon-Leine.

Runner

Ein Stück Federwild, welches angeschossen wurde und nun versucht zu Fuß zu flüchten.

S

Schleppe

Eine Fährte die künstlich durchs Gelände gezogen wurde. Damit soll krankes (verletztes) flüchtendes Wild simuliert werden, dem der Hund beim Apport selbständig folgen soll. Siehe auch Fährte, Witterung.

Schussfestigkeit

Das optimale Verhalten des Hundes bei Abgabe eines Schusses. Der Hund kann gespannt und neugierig sein, sollte dabei aber neutral und souverän bleiben. Nicht gewünscht sind hier Schussscheue (ängstliches Verhalten) und Schusshitzigkeit (überdreht und unruhig).

Shoppen gehen

Eine nette Umschreibung dafür, dass sich der Hund an der Fallstelle oder im Suchengebiet umschaut, was da so alles liegt und sich villeicht nach dem Aufnehmen eines Dummy doch umentscheidet. Siehe auch Blinken, Tauschen.

Showlinie (SL)

Ein umgangssprachlicher Begriff der beschreibt, dass ein Retriever aus einer Zucht stammt, deren Zuchtziel primär das optische Erscheinungsbild des Hundes ist.

Single Mark

Einzelmarkierung. Siehe Markierung.

Standtreiben

Beim Standtreiben stehen die Gespanne in einer Linie und warten darauf, dass ihnen die Beute zugetrieben wird. Bei der Jagd kann es sein, dass sich zwischen den Gespannen noch Schützen befinden. 

Steadiness (Standruhe)

Ruhiges und souveränes Verhalten des Hundes während der Arbeit und in Wartezonen. Im Prinzip nichts anderes als gute Impulskontrolle, da der Hund seinem Trieb bei aller Aufregung um ihn herum nicht nachkommt. Oft mit Standruhe übersetzt, wobei die Steadiness auch verlangt wird, während der Hund arbeitet, indem er sich eben nicht von einer Verleitung beeinflussen lässt.

Stück

Eine Beute, die zum Apport dient. Oft ist damit eine künstliche Beute wie ein Apportel oder Dummy gemeint. Jedoch ist damit ebenfalls ein Stück Wild (kalt oder warm) gemeint.

Style

Die Art und Weise wie ein Hund durch das Gelände geht und jagt.

Suchengebiet

Das Gebiet in welchem eine Freiverlorensuche stattfindet. Das Gebiet kann in seinem Umfang sehr stark variieren.

Suchenlokal

Der zentrale Treffpunkt bei Veranstaltungen.

T

Tauschen

Wenn der Hund ein bereits aufgenommenes Dummy ablegt und ein anderes aufnimmt. Ein unerwünschtes Verhalten. Siehe auch Shoppen gehen.

Treiben

Hierbei gehen Treiber durchs Gelände und machen dabei Wild hoch. Bei der Dummyarbeit wird damit dem Hund so angezeigt, dass im Gebiet des Treibens Beute liegt. Siehe auch Standtreiben, Linie, Lining.

V

Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH)

Der VDH ist ein nationaler Verband, der sich um die Hundezucht, Veranstaltungen und das allgemeine Interesse rund um den Hund kümmert. Er ist dem FCI angeschlossen.

Verleitung

Eine Ablenkung während der Arbeit für den Hund. Üblicherweise ist damit ein geworfenes Dummy gemeint. Wobei dies auch andere Hunde, Schüsse oder andere Verleitungen sein können.

Verlorensuche (Hi Lost, Freiverlorensuche)

Siehe Freiverlorensuche.

Vertrauensstelle

Eine Stelle für ein Dummy welche der Hund bereits kennt, weil er dort schon einmal ein Dummy geholt hat.

Vollblind (Blind)

Ein Dummy welches nicht sichtig gefallen ist oder ausgelegt wurde. Üblicherweise wird der Hund mit Einweisen zum Dummy geführt. Im Gegensatz zum Halbblind ist hier sichergestellt, dass der Hund das Dumm ynicht gesehen hat und nicht weiß, wo es liegt. Siehe Halbblind.

W

Walk up

Die Gespanne bilden eine Linie und streifen so durchs Gelände, um Wild hochzumachen. Während der Jagd befinden sich noch Schützen in der Linie. Beim Dummytraining werden Dummys geworfen, welche dann von den Hunden aus der Linie heraus gearbeitet werden. Siehe Treiben.

Warmes Wild

Frisch geschossenes Wild.

Weiches Maul

Der Hund trägt die Beute vorsichtig genug, um sie nicht zu beschädigen oder verletzen.

Winseln

Siehe Fiepen.

Will to please

Der Wille des Hundes dem Hundeführer zu gefallen. Bei Retrievern besonders stark ausgeprägt.

Witterung

Der Geruch, der durch ein Dummy oder Wild an einer Fallstelle oder einer gelaufenen Strecke abgegeben wird. Siehe auch Fährte und Schleppe.

Workingtest

Der Hund wird unterschiedlichen Aufgaben auf seinen Leistungsstand getestet. Dabei werden ausschließlich Dummys benutzt. Während auf den offiziellen Workingtests ausschließlich Hunde mit FCI-Papieren starten dürfen, können an den inoffiziellen Workingtests prinzipiell alle Hunde teilnehmen.

Pssst ...

wenn Dir die Seite gefällt, darfst Du das ruhig weitersagen.

Facebook
WhatsApp
Twitter
Email
 
Nach oben scrollen