Grundausbildung

Natürlich kann man Dummytraining auch einfach so beginnen, ohne sich um Grundlagen zu kümmern. Aber dann darf man sich nicht darüber wundern, wenn Dinge nicht oder nicht gut funktionieren. Wie so oft im Leben, benötigen manche Dinge eben gewisse Grundlagen an Wissen und Praxis, da man sonst nicht weit kommt. Denn wir beschäftigen uns zwar sehr intensiv und augenscheinlich auch die meiste Zeit mit dem Dummytraining, allerdings nehmen die Grundlagen in Wirklichkeit unsere meiste Zeit in Anspruch.

Das Lernverhalten des Menschen ist dabei grundsätzlich nicht auf den Hund übertragbar. Einige Ansätze sind zwar sehr ähnlich aber es gibt so viele und so große Unterschiede, sodass wir den Umgang mit unserem Hund, insbesondere bei der Erziehung, nicht vermenschlichen sollten. Ein Hund wird gelernte Dinge, die nicht mehr konsequent abgefragt werden, vergessen oder unsauber ausführen. Ein Hund wird niemals selbständig auf saubere Ausführung achten oder sich selbständig weiterbilden. Darum müssen wir das tun. Und zwar so lange, wie wir möchten, dass Erziehung und Ausbildung funktionieren. Meist bedeutet das, das ganze Hundeleben lang. Und genau deswegen nimmt auch bei der Dummyarbeit diese Grundausbildung die meiste Zeit in Anspruch.

Stress oder Spaß?

Manchmal sind es die einfachsten Dinge,
an die man gar nicht denkt, die einem aber später
das Training, eine Prüfung oder einen Workingtest verhageln.

Auch bei einem fortgeschrittenen Trainingsstand kann so etwas passieren. Nehmen wir als Beispiel die Sozialisierung. Ein Hund, der dies nicht vernünftig gelernt hat, wird nie entspannt neben seinem Hundeführer laufen oder sitzen. Damit funktionieren schon Fußarbeit, Grundposition und Steadiness nicht. Eine Dummy-A Prüfung schafft man mit solchen Lücken nur mit Glück. Wirklich Freude macht das nicht, da man sich nicht auf den eigentlichen Teil der Aufgabe konzentrieren kann. Statt die Kür mit Spaß zu verfolgen, quält man sich mit der Pflicht rum.

Was macht wohl mehr Spaß? Der vierbeinige Kollege wird dauernt ermahnt, mit Körpereinsatz ins Sitz gebracht und geht dann doch in die falsche Richtung und überläuft das Dummy. Oder beide stehen entspannt in der Natur, konzentrieren sich auf den Helfer und auf Kommando flitzt der Hund hundert Meter raus, findet das Dummy nach kurzer Suche und lässt sich kurz darauf freudig das Dummy aus dem Fang nehmen.

Die zweite Version macht Arbeit. Sogar viel Arbeit. Aber es macht auch Spaß. Viel Spaß. Ich persönlich bevorzuge diese Variante, weil sie mir ermöglicht im Training an Lücken zu feilen und mich um spannende Aufgaben zu kümmern.  

Meine Säulen

Meine persönlichen Prinzipien zur Methodik habe ich in drei Säulen aufgegliedert. 

Diese drei Säulen bauen aufeinander auf, stehen in Wechselwirkung zueinander und existieren parallel miteinander.

Beziehung

Das ist für mich die absolute Basis. Wenn die Beziehung nicht stimmt, kommt man schnell an die Grenzen. Das hat nichts mit besonders lieb haben zu tun. Das ist wohl bei den meisten der Fall. Auch gute Versorgung und Pflege ist selbstverständlich. Vielmehr geht es darum, dass der Hund Vertrauen hat und sich auf seinen menschlichen Kumpel verlassen kann.

Für den Hund muss ich authentisch, nachvollziehbar und fair handeln. Dazu gehören auch klare Regeln, eine konsequente Umsetzung und Einschränkungen wenn nötig. Dafür gibt es Freiheit und Spaß wenn möglich. Die meisten Probleme die ich bei Erziehung und Ausbildung erlebe, beruhen auf einer nicht optimale oder sogar mangelhaften Beziehung.

Erziehung

Zur Erziehung gehört für mich alles, was das Alltagsleben für beide Seiten entspannt und angenehm gestaltet. Also der Grundgehorsam, Benehmen und alle Grundregeln. Hier muss man sich überlegen, was der eigene Anspruch ist. Und damit meine ich, was der Hund können und an welche Regeln er sich halten soll. Und nicht mit welcher Qualität er dies tut. Dazu gehört auch die soziale Kompetenz, also wie er sich gegenüber anderen Menschen und Hunden und auch wie er sich in bestimmten Situationen verhält.

Hier sollte, auch wenn sie nie erreicht werden wird, Perfektion angestrebt werden. Je besser es funktioniert, umso leichter wird die eigentliche Ausbildung und umso besser wird auch die Beziehung.

Ausbildung

Die Ausbildung ist eine Spezialisierung. Also etwas, das über den Alltag hinaus geht. In unserem Fall ist das die Dummyarbeit. Je besser Beziehung und Erziehung sind, umso leichter fällt dann die Ausbildung. Zum einen weil einige Reglen und Kommandos, die man als Basis benötigt, bereits etabliert sind. Zum anderen weil der Hund das Prinzip der Ausbildung und die Art wie man dabei mit ihm umgeht verstanden hat.

Wenn das rund läuft, kann man sich bei Übungen und Trainingseinheiten voll und ganz auf die eigentliche Aufgabe konzentrieren. Anders herum bringen Erfolge beim Training auch Bestätigung und Selbstbewusstsein. Das stärkt sowohl den Hund als auch den Hundeführer. Das wirkt sich dann positiv auf die Beziehung und damit auch auf die Erziehung aus.

Fazit

Wie schon erwähnt, sind diese drei Säulen eng miteinander verwoben. Und weil das so ist, gibt es auch jeweils keinen Anfang und auch kein Ende. Alle drei laufen parallel von Beginn an. Es ändern sich immer nur die Prioritäten. Schon von Anfang an, wenn der Hund noch ein Welpe ist, muss man sich um Beziehung, Erziehung und Ausbildung kümmern. 

Mehr Informationen

Dummyarbeit

Worum geht es überhaupt bei der Dummyarbeit? Was ist der Sinn dahinter und warum solltest Du damit beginnen? Antworten dazu bekommst Du hier.

Dummytraining

Für detaillierte Informationen, was Dummytraining ist, was Du dafür benötigst und wie Du damit beginnen und erfolgreich trainieren kannst, erfährst Du hier.

Ein Überblick

Einen guten Überblick über die Dummyarbeit und worum es genau geht, bekommst du hier. Das Video zeigt Dir die gesamte Bandbreite welche Möglichkeiten sich Dir bieten.

Pssst ...

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