Ausrüstung

Und natürlich braucht man für die Dummyarbeit auch etwas Ausrüstung. Grundlegende Dinge wie (Hund 😉 Auto, Kleidung) lasse ich hier weg. Ebenso gehe ich nicht auf Ausrüstung ein, die für die Jagd benötigt wird. Hier beschränke ich mich ausschließlich auf die Dummyarbeit. Was man für den Start benötigt und was später im Training sinnvoll ist.

Für den Start

Hier braucht man nicht viel:

  • Eine Moxon als Arbeitsleine: ca. 120-140cm lang, 4-6mm Durchmesser
  • Eine Pfeife: mit Umgängeband, am besten mit eindeutiger Frequenz (bspw. ACME 211,5)
  • Eine Umhängetasche: um einige Dummys tragen zu können, bequem sollte sie sein
  • Einige Dummys: je nach Größe und Alter des Hundes

Ausrüstung im Detail

Dummytransport

Für den Spaziergang, wenn man nur 1-2 Dummys oder ein paar kleine Suchen-Dummys mitnehmen möchte, reichen die Taschen einer Jacke oder auch eine Gürteltasche. Für das richtige Dummytraining jedoch, sollte es eine größere Umhängetasche oder besser noch eine Dummyweste sein.

Die Umhängetasche hat den Vorteil, dass man nicht auf die Konfektionsgröße achten muss. Viel wichtiger ist, ob alles rein passt, was man mit ins Gelände nehmen möchte. Nicht nur ein großes Fach, sondern auch Zusatztaschen sind hilfreich, um auch Kleinteile und persönliche Gegenstände unterzubringen. Und bequem sollte sie sein, denn das gesamte Gewicht lastet über einen Riemen auf einer Schulter. Ein möglichst breiter Riemen mit Schulterpolster und eine gute Längenverstellung können den Druck vermindern. Neben dem schon beschriebenen Nachteil, dass sie die Schultern einseitig belastet stört sie auch oft, wenn man sich herunter beugt.

Eine Dummyweste sollte mit Sorgfalt ausgesucht werden, da sie gut passen muss und teurer ist als eine Tasche. Auch hier sollte natürlich alles rein passen, was man im Gelände braucht. Neben der großen Rückentasche bieten die meisten Westen noch viele andere Taschen, um sein Zeug unterzubringen. Der größte Unterschied bei Westen ist das Tragesystem. Wie auch bei Rucksäcken sollte hier zunächst das größte Augenmerk liegen, denn das Tragesystem entscheidet maßgeblich darüber, ob die Weste bequem zu tragen ist oder nicht. Hier gibt es Westen mit Riemen und jackenähnliche Modelle.

Die Riemen haben den Vorteil, dass sie in der Länge flexibel einstellbar und damit für verschiedene Größen geeignet sind. Sie entkoppeln quasi die Schulterauflage von den Transportfächern. Oft bieten Riemen allerdings keinen guten Halt und verschieben sich. Auf gute Qualität und Einstellmöglichkeiten ist zu achten. So lässt sich die Jacke auch problemlos im Sommer (nur im Shirt) und auch im Winter (mit dicker Jacke) tragen.

Klassische Westen die jackenähnlich sind und ohne Riemen auskommen sind wohl die bequemste Form. Sie sitzen meist gut und die Ablage auf den Schultern ist sehr breit. Nachteil ist allerdings, dass sie wirklich passen muss. Wenn sich allerdings der Körperbau verändert, durch das eigene Gewicht oder durch unterschiedliche Kleidung für Sommer und Winter, kann die Weste nicht angepasst werden. Entweder hat man dann mehrere Westen zur Auswahl oder muss einen Kompromiss finden.

Leine

Als Arbeitsleine sollte es eine Moxon sein. Die sogenannte Retriever-Leine. Diese Leine besteht nur aus einem einzigen Teil (im Prinzip nur eine durchgängige Schnur), die halsung und Führleine mit Handschlaufe vereint. Für die Halsung ist das eine Ende als Bogen angelegt, variabel zum Einstellen. Hier gibt es zwei Stopper. Einer zur Begrenzung wie weit sich die Leine zuziehen darf und einer zur Begrenzung wie weit sie sich öffnen darf. So kann man die Öffnung passend für den Hund einstellen.

Über die Sinnhaftigkeit des Stoppers der das Zuziehen verhindert kann man hervorragend diskutieren. Fakt ist jedoch, dass man nach derzeitiger Rechtslage diesen Stopper haben muss, wenn man an offiziellen Veranstaltungen teilnimmt. Demnach sollte man sich also auf jeden Fall eine Leine mit Zugstopp zulegen.

Die Länge der Leine sollte so gewählt sein, dass man diese auch in der rechten Hand halten kann und diese locker durchhängt, wenn der Hund links geführt wird. Hier kommt es sich auch auf die Höhe des Hundes an, wobei man bei einem Retriever ab Junghund mit 120-140cm Länge (Gesamtlänge inkl. der Schlaufen) gut beraten ist.

Der Durchmesser der Leine sollte 4-6mm betragen. Das ist nicht zu dünn und nicht zu dick.

Pfeife

Die Pfeife sollte eine eindeutige Frequenz haben, damit sie neben der „Melodie“ für die unterschiedlichen Signale einen Wiedererkennungswert für den Hund hat. Hier gibt es unterschiedliche Modelle und Frequenzen: Standard, Field Trial, Triller, etc.

Die Frequenz und die Art der Pfeife bestimmen wie weit sie zu hören sind oder auch wie einfach sie zu bedienen sind.

Als Standard bietet sich eine ACME in 211,5 an. Ein guter Allrounder der überall für einen fairen Preis zu finden ist.

Dummy

Es gibt ein Standard-Dummy. Das hat eine Rollenform, ist grün und wiegt 500g (in England 1 Pfund = ca. 450g). Allerdings gibt es noch die unterschiedlichsten Modelle in Form, Farbe, Größe, Gewicht. Von abstrakten Modellen bis hin zu solchen, die Wild imitieren sollen ist alles dabei. Manchmal geht es nur um Style. Allerdings sollte man den Zweck den man mit einem bestimmten Dummy erfüllen möchte in den Vordergrund stellen.

Hier empfehle ich einen Blick in meine Reihe Kleine Dummykunde zu werfen, um einen Überblick zu erhalten.

Zu Beginn reichen 2-3 Dummys aus. Je nach Zweck und Umfang des Dummytrainings werden es im Laufe der Zeit mehr. Bei Welpen sollten man zu Beginn (vor und während der Zahnung) nur spezielle Welpendummys einsetzen. 

Es gibt noch Futterdummys. Diese kann man mit Leckerchen befüllen m den Hund nach dem Apport damit zu belohnen. Erfahrungsgemäß hat man es damit wesentlich schwerer den Hund später an richtige Dummys zu gewöhnen.

Markierstab

Es gibt Trainingsmethoden, die einen Markierstab vorausstzen. Ich selbst bin kein großer Freund davon. Entsprechend nutze ich den Markierstab eher selten. Meist nur dann, wenn es in einer speziellen Situation Sinn ergibt oder um mir zu merken, wo mein Standpunkt war 😉

Dummylauncher

Das ist ein Gerät zum Abschießen von Dummys, damit diese hoch und weit fliegen. Meist sind hiermit Handgeräte gemeint. Es gibt sie in mechanischer Ausführung oder als Schussapparat. Meist braucht man noch einen kleinen Waffenschein und eine Schießgenehmigung. Abgeschossen werden dabei spezielle Dummys, die man extra noch kaufen muss.

Es gibt auch Bodengeräte, in die man ein oder mehrere Dummys laden kann. Diese sind recht schwer und unhandlich. Denn sie müssen natürlich durchs Gelände geschleppt, passend aufgestellt und immer wieder nachgeladen werden. Von einigen hundert Euro bis in den vierstelligen Bereich ist man dabei.

Für mich ein nettes Spielzeug, was man nicht unbedingt braucht. Die Nachteile überwiegen hier die Vorteile. Zudem sehe ich, dass damit oft zu früh, zu oft und falsch trainiert wird. Oft auch noch verbotenerweise.

Schreckschusswaffe

Arbeitet man Dummys mit Schuss, benötigt man etwas, was einen Schuss erzeugt. Es gibt zwar auch mechanische Geräte aber die sind unhandlich und können einen Schuss nicht wirklich simulieren. Der Einsatz sollte sparsam erfolgen. Zudem benötigt man dazu einen kleinen Waffenschein und eine Schießerlaubnis. Für relativ überschaubares Geld erhält man eine qualitativ gute Waffe, um diese ab und zu beim Training einsetzten zu können.

Entfernungemesser

Damit kann man sehr genau und zuverlässig Entfernungen messen, um das Training besser zu gestalten. Gerade Entfernungen werden über- oder unterschätzt und dies sehr häufig und in hohem Maße. Wenn man gezielt mit unterschiedlichen Entfernungen trainieren möchte, sollte man sich einen Entfernungemesser zulegen. Man benötigt keinen mit vielen Zusatzfunktionen und auch keinen, der über viele Kilometer misst. Bei der Dummyarbeit spielt sich meist alles unter 250m ab. Wer also einen Entfernungsmesser mit 400-500m Reichweite kauft, ist gut beraten.

Nützliche Dinge

Neben der Ausrüstung die man benötigt und die man sich im Laufe der Zeit anschaffen wird, gibt es noch andere Dinge, die man beachten sollte. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die man beachten sollte. Und auch hier reicht wieder die Bandbreite von sehr nützlich bis hin zu völlig sinnlos.

Versorgung

Um seinen Hund während des Dummytrainings zu versorgen, sollte man immer Wasser dabei haben. Laufen und Nasenarbeit ist anstrengend. Auch wenn man dies für überflüssig hält, ist haben besser als brauchen. Wenn der Hund nicht trinken möchte, ist das besser als ein durstiger Hund. Napf und Flasche oder Flaschen mit integriertem Trinkgefäß – die Auswahl ist groß.

Während des Trainings füttert man seinen Hund ja nicht. Aber man möchte ihn belohnen. Also gibt es Leckerchen. Diese sollten so klein sein, dass er sie direkt schlucken kann. Auch sollten sie bekömmich sein. Weiche Stücke sind meist nicht so trocken und besser verdaulich. Auch sollte sich die Menge in Grenzen halten.

Erste Hilfe wird leider häufig unterschätzt. Selbst bei Veranstaltungen gibt es Erste Hilfe nur am Suchenlokal. Was aber, wenn das mehrere hundert Meter oder noch weiter entfernt ist? Was, wenn man beim Dummytraining alleine im Wald ist? Ich kann nur jedem raten sich ein Erste Hilfe Set zusammenzustellen. Und zwar eines für Mensch und Hund. So etwas gibt es nicht fertig zu kaufen, deswegen muss man sich das selbst zusammenstellen. Aber es lohnt sich. In der Hoffnung, dass man es nie braucht ist es zum dem Zeitpunkt an dem man es braucht Gold wert.

Kleidung

Zum Start benötigt man nichts besonderes, man sollte sich nur wohlfühlen in seinen Klamotten. Später ist es ratsam richtige Outdoor-Kleidung zu haben. Ob atmungsaktiv für den Sommer, schnelltrocknend für wechselhaftes Wetter, mumelig warm für den Winter, robust für Durchgänge durch Dickungen, für jeden Zweck gibt es das passende Kleidungsstück.

Besonderes Augenmerk würde ich auf das Schuhwerk legen. Da man im Gelände ist, sollten die Schuhe robust sein und guten Halt bieten. Wasserdicht sollten sie auch sein, denn auch im Sommer läuft man öfters über feuchte Wiesen oder auch mal durch einen Wasserlauf. Manchmal sind Gummistiefel eine gute Wahl.

Helfer

Die kann man leider nicht kaufen, obwohl sie mit Sicherheit ihr Geld wert wären. Wenn man die Gelegenheit hat mit Helfern zu arbeiten, sollte man diese auch nutzen. Auch wenn ein Helfer keine Ahnung von der Dummyarbeit hat, kann er eine wertvolle Unterstützung sein. Und wenn er weiß worauf es ankommt, vielleicht selbst Dummytraining macht, umso besser.

Startpaket

Man kann mit wenigen Mitteln beginnen und die Kosten halten sich dabei auch in Grenzen. Schon für unter 100 Euro kann man ein Grundset mit Tasche, Dummys, Pfeife und Leine bekommen oder sich selbst zusammenstellen. Der Rest wird sich dann mit der Zeit ergeben und ansammeln. Spätestens auf Veranstaltungen, wenn irgendein Shop sein Lager dort aufgeschlagen hat, wird es Begehrlichkeiten wecken 😉

Ich selbst betreibe meine Ausrüstungs Affinität nach dem Motto

Lieber haben und nicht brauchen,
als brauchen und nicht haben.

Mehr Informationen

Grundausbildung

Mittlerweile ist aus dem Preview ein Review geworden. Denn der hier gezeigte Rucksack hat schon viele Stunden auf Workingtests, Seminaren und der Jagd verbracht.

Dummytraining

Für detaillierte Informationen, was Dummytraining ist, was Du dafür benötigst und wie Du damit beginnen und erfolgreich trainieren kannst, erfährst Du hier.

Erste Hilfe

Was gehört in ein Erste Hilfe Set für Mensch und Hund? Was ist nütztlich und was nicht? Was ich in mein Erste Hilfe Set für mich und meine Hunde gepackt habe, siehst Du hier.

Pssst ...

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