Basics

Dummytraining

Ob eine Aufgabe aus einem einzelnen Bereich stammt, ob sie zusammengesetzt ist oder welches Niveau gerade gearbeitet wird, es gibt einige grundlegende Herangehensweisen und Muster, die man anwenden sollte, wenn man erfolgreich sein möchte. Dies sind die absolut grundlegenden Dinge, die vorhanden sein sollten, bevor man ernsthaft mit dem Dummytraining beginnt.

Das Fundament

Die Beziehung zum Hund muss stimmen. Der Hund sollte erzogen sein und eine gewisse soziale Verträglichkeit gegenüber seiner Umwelt an den Tag legen. Von der Erziehung her sollte der Hund einige Grundregeln und Grundkommandos beherrschen, die man auch im Alltag braucht. und was heißt das nun konkret?

Der Hund muss sich auch mit anderen Hunden vertragen und sich gegenüber Menschen neutral verhalten. Weder Trainer noch Richter oder Mitjäger möchten, dass sie irgendein fremder Hund anspringt, ankläfft oder sogar beißt. Auch allgemeine Unruhe ist nicht gut. Der Hund sollte genau wissen wann er dran ist und wann nicht. Dabei ist es egal, ob man steht (Standruhe) oder geht (Leinenführigkeit).

Grundlagen

Einige Grundlagen sollte jeder Hund beherrschen, weil sie das Gespann entspannt durch den Alltag bringen und eine stabile Basis für das Dummytraining sind. Entsprechend können diese auch völlig getrennt vom eigentlichen Dummytraining, also ohne Dummy trainiert werden. Je besser sie der Hund beherrscht, umso leichter wird man sich auf die Retrieves, Feinheiten und Fehlerkorrekturen konzentrieren. Diese Basis wird auch nicht einmal trainiert und bleibt dann stabil. Vielmehr ist es so, dass man diese Grundlagen immer wieder abfragen, einfordern und gegebenenfalls auch korrigieren und trainieren muss.

Die Grundlagen die benutzt werden, sind fast immer identisch. Die Art der Anwendung, die Prioritäten und die Feinheiten werden sich aber von Hundeführer zu Hundeführer und von Trainer zu Trainer unterscheiden.

Hier sind meine persönlichen Grundlagen, die ich für das Dummytraining benötige und intensiv trainiere.

Diese Dinge können alle separat trainiert werden. Allerdings sind sie nicht völlig unabhängig voneinander. 

Beispielsweise funktioniert das Sitz nur dann gut, wenn die Impulskontrolle stimmt.

Sitz

Bei Sitz soll sich mein Hund setzen. Egal wo er sich gerade befindet. Und er bleibt sitzen, bis ich ihn freigebe.

Fuß

Links an meinem Bein klebt mein Hund auf Schulterhöhe, damit er vorne genug sieht. Egal was ich tue, er bleibt links am Bein

Stopp

Mein Hund stoppt sofort und nimmt Kontakt zu mir auf. Das heißt, er unterbricht sein bisheriges Tun und schaut zu mir.

Platz

Das bedeutet Pause für den Hund. Aus dieser Position gibt es keine Aktion. Wenn ich etwas möchte, hole ich ihn ab.

Hier

Egal was mein Hund gerade tut, er bricht es sofort ab und kommt auf direktem Wege zu mir. Und zwar sofort.

Frei

Es gibt Befehle wie Sitz, Platz oder Fuß, die mein Hund solange ausführt, bis ich ihn freigebe. Das ist der Befehl dafür.

Impulskontrolle

Was auch passiert, mein Hund bleibt ruhig, schaut sich die Situation an aber handelt nicht. Das bedingt eine hohe Stresstoleranz.

Leinenführigkeit

Sobald mein Hund an der Leine ist, läuft er locker neben mir her und die Leine ist nie gespannt. Die Leine dient nur zur Sicherheit und ist keine Führung

Grundstellung

Die Grundstellung wird zu Beginn jeder Aufgabe benötigt. Ob diese bei einem Workingtest ganz definiert beginnt oder ob man während der Jagd ganz plötzlich das gefragte Gespann für den Retrieve ist. Grundstellung bedeutet, dass der Hundeführer ausgerichtet steht und sein Hund parallel neben ihm. Am besten so, dass sich der Hundekopf leicht vor dem Bein des Hundeführers befindet, damit der Hund möglichst freie Sicht hat.

Ob der Hund dabei sitzt oder steht und ob der Hundeführer seinen Hund links oder rechts führt, ist Geschmackssache. Mit der Grundstellung ist sichergestellt, dass man seinen Hund aus dieser Position sauber ins Gelände schicken kann, was ganz besonders beim Einweisen wichtig ist. Um das zu erreichen, sollte das Fußlaufen sehr gut funktionieren. Sobald man stehen bleibt, bleibt auch der Hund stehen und je sauberer das Fuß vorher war, umso sauberer ist nun auch die Grundstellung.

Vorsitzen

Das Vorsitzen ist der Abschluss beim Herankommen. Der Hund setzt sich dabei gerade vor dem Hundeführer hin und wartet auf weitere Befehle. Dies hört sich zwar streng an aber ist unabdingbar für eine gute Abgabe. Der einzige Unterschied zur Abgabe ist, dass der Hund hier nach dem Herankommen ohne Dummy vorsitzt. Dementsprechend kann ich das Vorsitzen auch separat üben, ohne ein Dummy zu benutzen. Gerade die Abgabe wird häufig unterschätzt und zu früh und mit zu viel Druck trainiert, was dann zu Problemen führt. Mit dem unabhängigen trainieren des Vorsitzens schafft man eine solide Basis.

Einige Hundeführer finden es in Ordnung, wenn der Hund vorsteht, statt vorsitzt. Und andere wiederum lassen ihren Hund auch „einparken“. Das heißt, der Hund geht quasi wieder in Grundstellung. Ich persönlich bin ein Freund vom Vorsitzen. Das liegt an meiner jagdlichen Sicht. Zum einen kehrt beim Sitzen viel mehr Ruhe ein, als wenn der Hund steht. Insbesondere in einer jagdlichen Situation, wenn auch noch Wild im Spiel ist. Zum anderen ist der Vorsitz die beste Position, um sicher Wild entgegenzunehmen. Hier hat man beide Hände auf gleicher Höhe und kann, wenn das Stück gegebenenfalls noch lebt, schnell und sicher reagieren.

Schussfestigkeit

Wenn man seinen Retriever nur artgerecht beschäftigen will und die Dummyarbeit während seiner normalen Spaziergänge einbaut, dann ist dieser Punkt wahrscheinlich nicht so wichtig. Sobald man jedoch über die Teilnahme an Prüfungen oder Workingtests nachdenkt, ist dies ein Thema.

Schussfest bedeutet, dass der Hund weder hitzig (aggressiv, übermäßig aufgeregt), noch scheu (verängstigt, läuft weg) darauf reagiert. Interesse und Anspannung sollten vorhanden sein, schließlich passiert etwas Spannendes. Dabei bleibt der Hund jedoch vollständig unter Kontrolle. Sobald eine Zeit vergangen ist und nichts weiter passiert, muss sich der Hund auch wieder entspannen.

Zusammenfassung

Das sind die Basics, die man zu Beginn des Dummytrainings lernen sollte, denn diese Dinge braucht man immer. Dabei sollte man nicht vergessen, diese nicht nur am Anfang zu trainieren, sondern immer weiter zu verbessern und immer wieder abzufragen. Nichts ist schlimmer, als eine komplexe Aufgabe nicht lösen zu können, weil man schlampig bei den Basics gewesen ist. 

Mehr Informationen

Grundausbildung

Was sind die Voraussetzungen und welche Grundlagen sollte ich schaffen, bevor ich mit dem Dummytraining beginne? Auf diese Fragen findest Du hier Antworten.

Dummytraining

Für detaillierte Informationen, was Dummytraining ist, was Du dafür benötigst und wie Du damit beginnen und erfolgreich trainieren kannst, erfährst Du hier.

Trainingshinweise

Jedes Training hat seine Tücken und oft stolpert man über die gleichen Dinge. Hier möchte ich Dir einige Hinweise und Tipps mit auf den Weg geben, die es Dir leichter machen.

Pssst ...

wenn Dir die Seite gefällt, darfst Du das ruhig weitersagen.

Facebook
WhatsApp
Twitter
Email
 
Nach oben scrollen