Aufgabe: Memory-Mark mit Heranrufen

Bei dieser Aufgabe sitzt der Hund abseits vom Hundeführer, während eine Markierung fällt. Dann wird der Hund herangerufen und zum Apport geschickt.

Ziel

Hierbei werden Steadiness, Gehorsam, Merkfähigkeit und Handvertrauen geprüft.

Voraussetzungen

Der Hund sollte einen Grundgehorsam haben, über eine gewisse Standruhe verfügen und Voran kennen. Mit unterschiedlichen Entfernungen, Wartezeiten, Verleitungen und Zwischenaufgaben kann diese Aufgabe für jedes Niveau angepasst werden.

Beschreibung

Das Gelände ist übersichtlich und ohne Geländeübergänge. Die Markierung sollte von einem Helfer geworfen werden. Der Ablauf:

  1. DummyAufgabe1Das Gespann steht in Grundposition mit Blick zu der Stelle, an welcher die Markierung fallen wird.
  2. Dann dreht sich das Gespann um 90 Grad (nach links oder rechts ist egal) und geht geradeaus.
  3. Am Wartepunkt angekommen, dreht sich das Gespann um 180 Grad, so dass es wieder zum Startpunkt blickt.
  4. Der Hundeführer lässt seinen Hund absitzen und geht wieder zurück zum Startpunkt.
  5. Dort dreht er sich am besten wieder mit Blick zur Markierung.
  6. Dann fällt die Markierung mit Geräusch.
  7. Der Hundeführer dreht sich zu seinem Hund und ruft ihn heran.
  8. Dann dreht sich das Gespann zur Markierung und der Hund wird mit Voran geschickt.

Die beste Möglichkeit zu starten, ist so zu stehen (1), wie man später den Hund arbeiten lässt. Natürlich kann man auch anders beginnen, bspw. gleich mit dem Absitzen. Allerdings finde ich, dass es so für den Hund einfacher ist. Er kennt dann die Position und weil man mit ihm zum Absitzen läuft (2) und auch wieder zurück (4), weiß er, welche Strecke er später laufen muss.

Bei manchen Hunden ist es vielleicht besser, sich zu ihnen zu drehen, um sie gut im Blick und gegebenenfalls unter Kontrolle zu halten. Wenn möglich, sollte man jedoch zur Markierung blicken (5). Der Hund wird wahrnehmen, wohin der Hundeführer schaut und seine Konzentration darauf legen. Wichtig ist, dass der Hund die Markierung wahrnimmt; der Helfer muss unbedingt darauf achten. Mit einem Geräusch (6) (Schuss oder Entenlocker) und einem hohen Wurf dürfte das kein Problem sein.

Beim Heranrufen (7) kommt der Hund direkt zum Hundeführer. Wichtig ist hier die Standruhe. Der Hund darf nicht unruhig sein, einspringen oder beim Abruf zum Dummy durchstarten.

Einige werden ihren Hund lieber mit Apport (8) schicken und das damit begründen, dass es ja eine Markierung ist und der Hund weiß wo es liegt. Durchaus eine Variante und auch nicht falsch. Schwierigkeit könnte sein, dass der Hund durch die Veränderung des Standortes nicht mehr so genau weiß, wo die Markierung gefallen ist. Wenn der Hund ein guter Markierer oder erfahren ist oder an der Fallstelle sehr gute Markierpunkte (bspw. der Helfer) vorhanden sind, dürfte es auch kein Problem werden. Bei jungen und unerfahrenen Hunden sollte man auf jeden Fall eine Hilfestellung bieten.

Für mich habe ich entschieden, dass ich Penny bei einem Standortwechsel grundsätzlich mit Voran schicke. Damit ist für sie eindeutig klar, in welche Richtung es geht. Und wenn sie gut markiert hat, stärkt dies das Handvertrauen und sie kann an der Fallstelle selbständig arbeiten.

Mögliche Probleme und Lösungen

Der Hund bleibt nicht sitzen. 

Während sich der Hundeführer entfernt oder wieder am Startpunkt steht, bleibt der Hund nicht sitzen. Hier ist die Zeit vor der Markierung gemeint. Das sollte schon funktionieren, denn das gehört zum Grundgehorsam. Falls nicht, sollte man besser Absitzen/Abliegen mit Entfernen separat üben. Klappt es situationsbedingt nicht so gut, kann die Verringerung der Entfernung helfen.

Der Hund springt ein.

Bei der Markierung springt der Hund ein. Ruhig bleiben und laufen lassen. Der Helfer sammelt das Dummy kommentarlos ein und lässt den Hund ins Leere laufen. Wenn der Vierbeiner dann festgestellt hat, dass es nichts zu holen gibt, ruft ihn heran. Vom Startpunkt aus beginnt man die Übung einfach wieder neu.

Beim Heranrufen läuft der Hund zum Dummy.

Möglichst schnell nochmal versuchen den Hund heranzurufen. Wenn das nicht klappt, wie oben. Ruhig bleiben und laufen lassen 🙂 Auch hier wird der Hund dank Helfer keinen Erfolg haben und die Übung beginnt wieder von vorne.

Variationen

Wie gesagt, kann man diese Aufgabe vom Niveau Schnupperer bis Open trainieren. Dazu werden lediglich einige Faktoren verändert, Herausforderungen eingebaut oder Hilfen gegeben. Hier ein paar Ideen:

  • Anpassung der Entfernung zum Absitz und zur Markierung.
  • Anpassung der Wartezeit bis zum Abruf oder zum Schicken.
  • Geländeübergänge auf einer oder beiden Laufstrecken.
  • Wind beachten: Das Dummy in, gegen oder mit dem Wind werfen.
  • Keine Markierung, sondern ein Blind (stumm oder beschossen).
  • Weißes Dummy als Unterstützung für die Markierung.

Fazit

Eine schöne Aufgabe, die sehr gut für alle Klassen umgestaltet werden kann. Kennengelernt habe ich diese letztes Jahr bei einem WT in der Schnupper-Klasse. Das Gelände war eine Wiese und die Entfernungen betrugen jeweils ca. 50-60 Meter.

Ich hoffe, Ihr könnt mit der Aufgabe etwas anfangen. Viel Spaß damit 🙂

 

 

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