Nachdem ich im letzten Artikel zur Freiverlorensuche die Basics angesprochen hatte, geht es nun darum, wie man in der Praxis die ersten Schritte macht. Ziel ist, dass der Hund das Suchen-Kommando versteht und intensiv auf einem begrenzten Raum sucht.
Dies bedeutet, dass das Suchen-Kommando konditioniert werden muss. Die zweite Aufgabe wird sein, den Hund dazu zu bringen, dass er nicht wild herum läuft, sondern wirklich intensiv sucht. Und dies auch öfters innerhalb eines begrenzten Gebietes. Und dies schon möglichst bald so selbständig wie nur möglich.
Dazu zeige ich Euch zwei Übungen, die Ihr machen könnt. Es sind zwei praxistaugliche Übungen nach denen Penny die ersten Schritte gelernt hat und die später auch bei anderen Hunden gut funktioniert haben. Probiert es ruhig aus und passt die Übungen an, wenn Ihr meint, dass Ihr einen etwas anderen Aufbau braucht.
Übung 1
Bei der ersten Übung geht es darum, dass der Hund zunächst einmal das Suchen-Kommando lernt, damit er überhaupt weiß, was man von ihm möchte. Damit das funktioniert, geht mit Eurem Hund zusammen in die Suche. Er soll nicht ganz alleine rumlaufen und durch Zufall über ein Suchobjekt stolpern. Ziel ist, dass der Hund intensiv sucht und seine Nase einsetzt. Deshalb ist es wichtig, dass Ihr zusammen mit ihm sucht und dass Ihr die Dummies in einem etwas schwierigeren Gelände versteckt. So habt Ihr beide ein Sucherlebnis, welches dem Hund bestimmt riesen Spaß macht.
Das solltet Ihr auch nicht zu oft machen. Zu Beginn würde ich es maximal alle 2-3 Tage machen. Nach einiger Zeit werdet Ihr feststellen, dass Euer Hund weiß, worauf es ankommt. Dann wird es Zeit für die zweite Übung.
Übung 2
Bei der zweiten Übung geht es darum, dass Euer Hund selbständig in die Suche geht. Diesmal sind die Dummies einfacher ausgelegt, trotzdem möglichst so, dass er mit der Nase und nicht mit den Augen sucht. Für den schnellen ersten Erfolg legt Ihr kurz nach dem Startpunkt ein Dummy gut sichtbar aus. Durch den schnellen Erfolg wird sich Euer Hund problemlos ein zweites mal in die Suche schicken lassen. Als Hilfe könnt Ihr zunächst auch ein weißes Dummy nehmen.
Wichtig ist, dass Ihr, wenn Euer Hund das Motivations-Dummy und ein weiteres aus dem Pool geholt hat, aufhört. Denn bei dieser Übung geht es nicht darum, dass der Hund möglichst viele Dummies findet, sondern, dass er sich selbständig in die Suche schicken lässt und Erfolg hat.
Klappt das ganz gut, vergrößert die Suchfläche. Später könnt Ihr auch das Motivations-Dummy weg lassen. Und weiterhin das Suchgelände etwas erschweren und die Dummies wieder besser verstecken. Trotzdem sollte nach zwei Dummies Schluss sein. Zunächst ist nur wichtig, dass der Hund freudig in die Suche geht und selbständig sucht. Wenn dies nach einigen Wochen gefestigt ist, dann könnt Ihr die Anzahl erhöhen. Aber dies wäre schon der nächste Schritt.
Praxis
Die Informationen in den beiden oberen Abschnitten reichen natürlich nicht aus, um die Übungen aufzubauen. Aber Bilder sagen ja ohnehin mehr als tausend Worte. Deswegen gibt es dazu ein Video, in dem ich Euch diese Übungen praktisch zeige. Natürlich nicht mit Penny, da sie schon zu erfahren ist. Hierzu hatte ich die Gudrun mit Cass und Shaya als Gäste. Die Labrador Hündin Cass war zu dem Zeitpunkt 10 Monate alt und war gerade erst mit Dummyarbeit gestartet. Mit der Freiverlorensuche hatte Cass noch überhaupt keine Erfahrung. Ein schöner Beweis, dass diese Übungen gut funktionieren, denn gleich am ersten Tag hatte Cass begriffen worum es geht und Spaß an der Suche gefunden.
Ein Dankeschön an Gudrun für ihre Mühe am Video mitzuwirken und das Vertrauen, dass ich ihren Hund Cass mittrainieren durfte. Shaya wusste genau wie das geht und hatte auch Spaß. Besser konnte sie nicht zeigen, dass man auch unsere Senioren-Vierbeiner anspruchsvoll beschäftigen kann. 🙂
Aber jetzt, viel Spaß beim Zuschauen.
1 Kommentar zu „Freiverlorensuche – Erste Schritte“
Blöde Frage: wie merkt der Hund, wo das Suchgebiet beginnt und wo es endet?