Kleine Dummykunde

blog_IMG_1227Das Standard-Dummy ist eine längliche Rolle in grün, 500 Gramm schwer und schwimmfähig. Darüber hinaus gibt es die verschiedensten Variationen, die sich in Form, Farbe, Gewicht, Größe,  Wurfgriff, Material und Qualität unterscheiden. Die gibt es nicht, um den verschiedenen Geschmäckern der Hundeführer gerecht zu werden, sondern haben durchaus ihren Sinn und manche unterstützen auch ganz bestimmte Ausbildungsziele. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die verschiedenen Arten und denn Sinn, sich die Weste mit diesen Dummies vollzustopfen.

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250, 150, 90 Gramm

Im oben Bild sind ein Standard-Dummy und eines in oliv zu sehen. Bereits hier erkennt man, dass sich die beiden nicht nur in der Farbe, sondern auch in der Form unterscheiden. Was wir vielleicht nicht auf Anhieb erkennen, bemerkt der Hund in seinem Fang sofort.

Dummies in der Standard-Form können schon verschiedene Variationen haben. Rechts sehen wir Dummies in verschiedenen Größen, Gewichten und Farben. Genau wie die üblichen 500g Dummies eignen sich diese hervorragend zum Werfen aber auch zum Verstecken für die Suche.

Wozu nun verschiedene Dummies?

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Markier-Dummies

Ein Grund ist völlig banal, sollte aber nicht außer acht gelassen werden. Wenn der Hund nur die Standard-Dummies kennt, kann es sein, dass er andere nicht apportiert. Je mehr verschiedene Arten er kennt, umso leichter wird es sein, dass er diese problemlos aufnimmt. Daher sollte man immer mal wieder verschiedene Dummies einsetzen. Insbesondere bei verschiedenen Formen, Materialien und Gewichten sind einige Hunde eigen.

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Eigenbau-Marker

Praktisch erlebt habe ich das bei Penny. Sie war zwar alle möglichen Dummies gewöhnt, kannte aber die Bumper mit ihrer geriffelten Gummioberfläche nicht. Bei einer einfachen Markierung wurde das Objekt der Begierde zwar beschnüffelt, aufgenommen hatte sie es aber nicht. Klar, welches Dummy dann auf meine Wunschliste kam 🙂

Ein weiterer Grund ist, dass man mit den Dummies bestimmte Ausbildungsziele unterstützen möchte.

Je kleiner so ein Dummy ist, umso schwerer ist er natürlich zu sehen und auch zu finden. Gerade bei der Suche kann man durch kleine Dummies den Schwierigkeitsgrad stark erhöhen. Darüber hinaus sind sie noch ganz praktisch und so kann man diese auch mal in der Hosentasche mitnehmen, um sie bei einem normalen Spaziergang einzusetzen.

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Marker-Flags

Die Farbe ist auch ein wichtiger Faktor. Grün kann von den Hunden schlecht erkannt werden. Ein grünes Dummy auf grünen oder braunen Hintergrund ist kaum erkennbar und der Hund muss seine Nase stark einsetzen. Orange oder rot ist für den Hund ebenfalls schlecht erkennbar, für uns Menschen umso besser. Gerade wenn das Dummy auf grüner Wiese oder braunem Waldboden liegt. Optimal also, um sie bei einer Suche einzusetzen. Der Hund muss seine Nase benutzen und wir Menschen können die kleinen Dinger auch wieder finden.

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Bumper klein

Weiß ist auch vom Hund gut erkennbar. Gerade bei Markierungen werden gerne die sogenannten Marker eingesetzt, die hell und dunkel sind. So sind diese vom Hund optimal erkennbar, egal ob beim Wurf der Hintergrund heller Himmel oder dunkler Wald ist. Auch auf dem Boden sind diese recht gut erkennbar und gerade zu Beginn der Ausbildung eine wertvolle Hilfe.

Neben den reinen Marker-Dummies gibt es noch die Möglichkeit sich diese selbst zu basteln. Entweder mit Flaggen zum kaufen, die einfach um das Dummy gelegt und mit Klettverschluss befestigt werden. Oder man näht etwas Bettuch zusammen, oben mit einem Gummi, damit sich das nicht löst beim Wurf.

Blaue Dummies sind vom Hund etwas besser erkennbar, von er Sichbarkeit so in etwa zwischen weiß und grün.

Weitere Eigenschaften

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500, 250, 150 Gramm

Besonders viel Eigengeruch haben die Felldummies, die aus echtem Fell von Kaninchen oder Hase bestehen. Diese eignen sich besonders gut für die Schleppe, da man mit ihnen eine hervorragende Duftspur legen kann. Auch so manche Suche wird damit vereinfacht.

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Dummy-Ball mit Fell

Für den Spaß zwischendurch und als Belohnung eignen sich die sogenannten Happy-Dummies. Dazu kann man eigentlich jedes beliebige Spielzeug nehmen. Am besten mit einer stabilen Schnur dran, um es weit werfen und auch mal leichte Zerrspiele machen zu können. Im Dummy-Bereich findet man häufiger die Dummy-Bälle. Die gibt es auch wieder in den verschiedensten Variationen.

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Dummy-Ball

Genau wie die sogenanten Bumper, die speziell für die Wasserarbeit gedacht sind. Die gibt es nicht nur in verschiedenen Größen und Farben. Ebenfalls kann man manche mit Wasser befüllen, um damit die Schwimmtiefe zu bestimmen. So kann man dem Hund die Wasserarbeit schwerer oder leichter machen, je nach Ausbildungsstand.

Als Besonderheit gibt es auch dreiteilige Dummies. Die sollen verhindern, dass der Hund sich schüttelt. Entweder, um das Wild zu schütteln oder nach der Wasserarbeit. Beim Schütteln würde sich der Hund die beiden Dummy-Enden selbst um die Ohren hauen, was natürlich unangenehm ist. So wird er dazu gebracht, das Dummy in ruhiger Haltung zu apportieren.

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Dead-Fowl Ente

Nicht zu vergessen natürlich die Dead-Fowls. Das sind Dummies, die der Natur nachgebildet sind. Hier findet man Nachbildungen von Kaninchen, Jungfüchsen, Enten, Fasanen und dergleichen mehr. Teilweise auch mit Fell und Federn. Ein weiterer Schritt, um den Hund an den Umgang mit Wild zu gewöhnen. Für den sportlichen Dummywerfer nicht unbedingt notwendig und eher ein besonderer Spaß für den Hund.

Verlorensuche leicht gemacht

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500, 250, 150, 90, 150 Gramm

Bei der Verlorensuche nimmt man gerne kleine Dummies, um die Nasenleistung besser zu fördern. Nehmt dazu am besten orangene Dummies. Die sind für den Hund recht schlecht zu erkennen und er muss seine Nase einsetzen. Ihr findet die im Gras oder Dickicht aber recht gut wieder.

Hier abgebildet sind verschiedene Größen und Gewichte. Der rechte ist eine Besonderheit. Denn er ist zwar der kleinste aber mit 150 Gramm recht schwer. Damit fällt er, ins Suchgebiet geworfen, garantiert bis auf den Boden durch, ohne oben im Gras liegen zu bleiben. Wer die Teile lieber selbst ins Gelände legt oder vergraben möchte, kann sich auch welche ohne Wurfgriff besorgen. Dort fehlt dann allerdings auch die Öse und man wird auch nachher keinen Griff befestigen können.

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Wurf mit Griff und Band mit Schlaufe

Natürlich gibt es auch bei den Griffen unterschiedliche Arten. Die recht kurzen Schlaufen mit dem Fingergriff aus Holz oder Kunststoff sind die wohl häufigste Art. Aber auch längere Seile oder Bänder mit Wurfkugel oder Schlaufe sind anzutreffen. Vorteil dieser Art ist, dass man viel weiter werfen kann. Nachteil ist, dass manche Hunde dadurch irritiert sind oder versuchen das Dummy an der Schlaufe aufzunehmen. Hier muss man einfach ausprobieren, ob der Hund damit klar kommt.

Auch vom Gewicht sollte man auf seine Auswahl achten. Ein junger Hund wird noch Probleme mit 500 Gramm haben. Nicht nur vom Gewicht, sondern auch mit der Größe, die damit einher geht. Statt es ihm unnötig schwer zu machen, kann man ruhig mit kleineren Dummies und 150 oder 250 Gramm beginnen. Später kann man auch mal die 1.000 Gramm Dummies ausprobieren. Ich habe sogar schon welche gesehen, die 2.500 Gramm auf die Waage bringen. Als Vorbereitung zur richtigen Jagd sicher eine gute Wahl.

Umgang mit den Dummies

Die Dummies sind sehr robust und normalerweise auch schwimmfähig. Besondere Pflege benötigen sie auch nicht. Viel wichtiger ist der Umgang mit den Dummies in Bezug auf den Hund und die Ausbildung.

blog__MG_5197Das Dummy sollte nicht rumliegen, so dass der Hund freien Zugriff darauf hat. Auch das lieblose Wegtreten ist für mich keine Option. Gerne werden auch mal Dummies zwischen Hundeführer und Helfer hin- und hergeworfen. Mein Hund soll merken, dass das Dummy für mich etwas Besonderes ist. Entsprechend wertvoll wird es für ihn sein und er wird es ebenso behandeln.

Viel wichtiger als weit zu werfen ist es genau zu werfen. Probiert doch mal bei der Ausbildung von Einweisen links und rechts aus einer Entfernung von 5 Meter vor dem Hund stehend genau im 90 Grad Winkel links und rechts vom Hund ein Dummy zu platzieren. Gar nicht so einfach. Wurfübungen im Garten hören sich zwar doof an, erleichtern aber das Traning draußen.

Falls beim Dummytraining nicht ohnehin die Dummies der Teilnehmer durcheinander verwendet werden und Euer Hund auch Dummies von anderen nimmt, solltet Ihr das födern. Sonst kann es sein, dass bei einer Prüfung oder einem Workingtest keine fremden Dummies genommen werden.

Fazit

Neben den Standard-Dummies, die in ausreichender Menge vorhanden sein sollten, sind andere Dummies verschiedenster Art nützlich, um den Hund Abwechslung zu bieten und ihn auf alle Möglichkeiten vorzubereiten. Je mehr der Hund kennenlern, umso leichter wird es ihm fallen, sich auf neue Situationen einzustellen.

 

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