Als ein Dummyseminar mit Karel van Loo angeboten wurde, musste ich nicht erst lange überlegen, habe mich sofort angemeldet und auch einen Startplatz bekommen. Es sollte ein Allround-Seminar über zwei Tage werden. Organisiert wurde das Seminar von Ralf Heitzer, der auch mehrere schöne Gelände zur Verfügung gestellt hat.
Der erste Tag
Am 15. März 2014 war es dann endlich soweit, der erste Seminartag konnte beginnen. Nach dem Treffen und einem Kaffee zur Stärkung machten sich die 8 Gespanne fertig und gingen aufs Gelände. Hinter einem Herrenhaus erwartete uns eine Wiese mit teilweise etwas höherem Bewuchs, Bäumen und Senken. Die Temperaturen waren mit ca. 6-8° nicht sehr hoch und der Wind ließ es noch frischer wirken. Für die Dummyarbeit waren die Umstände allerdings gut.
Bei den ersten Aufgaben waren vor allem die Basics gefragt. Von der Fußarbeit und Steadiness über den Retrieve bis hin zur Abgabe hat sich Karel die Zeit genommen, jeden Punkt anzusprechen. Denn nichts ist ärgerlicher, als mit Kleinigkeiten bei Workingtests Punkte oder bei der Jagd Wild zu verlieren. Dabei wurde die Arbeit jedes Gespannes analysiert und mit der Gruppe besprochen. Wie gewohnt, ist Karel dabei individuell auf jedes Team eingegangen und hat gegebenenfalls auch Aufgaben angepasst.
Der Anspruch der Aufgaben steigerte sich. Nach den Basics und dem einfachen Einweisen folgten Doppelmarkierungen, Memory-Marks und das Einweisen zum Schicken nach hinten oder zur Seite. Natürlich verlief nicht alles fehlerfrei und so konnten wir alle lernen, wie man bei welchem Verhalten helfend eingreifen kann, um eine Aufgabe doch noch erfolgreich abschließen zu können. Und natürlich gab es jede Menge Tipps, wie man auch in heimischen Gefilden sein Training strukturiert aufbauen kann.
Schnell ging die Zeit vorbei und der der erste Seminartag war zu Ende.
Der zweite Tag
Organisatorisch bedingt, fuhren wir am zweiten Seminartag als erstes ans große Gewässer. Dort hatten wir direkt gegenüber dem Ufer eine Insel, die es uns ermöglichte über Wasser zu arbeiten. Die Wasserdistanz, welche die Hunde dabei überqueren mussten, war schon recht weit. Und am Inselufer erwarteten die Hunde dichtes Gestrüpp und Brombeersträucher. Durch die recht große Entfernung und die mäßige Sicht durch das dichte Gestrüpp war ein Eingreifen recht schwierig. Die Hunde mussten meist sehr selbständig arbeiten. Das ist auch allen erfolgreich gelungen, auch wenn ein Dummy als Baumschmuck auf der Insel zurückgeblieben ist 🙂
Die zweite Wasseraufgabe erschien auf den ersten Blick leichter, da es hier nur über einen kleinen Bach ging. Dies allerdings schräg und kombiniert mit verschiedenen Geländeübergängen wie Feld, Buschwerk und Weg. An dieser Stelle ist vielen Hundeführern bewusst geworden wie wichtig es ist, mit seinem Hund als Team zusammenzuarbeiten und ihn zu unterstützen, da solche Aufgaben sonst verloren sind.
Nach der Mittagspause ging es wieder zurück zur Wiese wo noch einige knackige Aufgaben warteten. Eine Besonderheit war ein Weidezaun, den es zu überqueren galt. Hört sich zunächst einfach an, ist es aber nicht. Auch dies muss man mit dem Hund gut trainieren, bevor er den Sprung zuverlässig macht. Zu guter Letzt konnte jeder Hund zuverlässig zum Apport über den Zaun geschickt werden.
Ein Walkup mit Doppelmarkierungen nach vorne und hinten stellte eine weitere spannende Aufgabe dar. Der Jagd nachempfunden kam es gerade hier auf eine konzentrierte Arbeit an. Auch für den Hundeführer, um seinen Vierbeiner auch zum Memory schicken zu können. Zum Schluss folgte dann noch eine Team-Aufgabe für zwei Gespanne mit Memory-Marks über alte Fallstellen und einen Bach. Ein gelungener Abschluss, der den Hunden nochmal einiges abverlangte, bevor es in die wohlverdiente Ruhe ging.
Fazit
Zwei perfekte Seminartage, wie ich finde. Fachlich gesehen war es strukturiert aufgebaut. Von der Fußarbeit bis zur Wasserarbeit mit Doppel-Gespann steigerten sich die Aufgaben. Trotzdem waren sie nie so gestaltet, dass man mit Fragezeichen oder der Hund mit Frust zurück blieb. Jedes Team wurde zum Erfolg geführt. Sehr schön auch, dass auf jedes Team individuell eingegangen wurde. So war es auch möglich, dass verschiedene Level und auch verschiedene Altersstufen (von 16 Monaten bis 7 Jahren) zusammen teilnehmen und Spaß haben konnten.
Und Spaß ist ein gutes Stichwort. Der kam auch nicht zu kurz. Hier hat sich eine sehr nette Truppe zusammengefunden. Es wurde viel gefachsimpelt und gelacht. Neben einem Sack voller Tipps hat wohl jeder auch ganz viel gute Laune mit nach Hause genommen. Nicht zuletzt durch die hervorragende Versorgung mit ausreichend Kaffee und Kuchen. Danke Sabine! 🙂
Es bleibt, ganz herzliche Dankeschöns zu verteilen: An Ralf Heitzer für die Idee, das Gelände und die Organisation. An Karel van Loo für das fachlich sehr gute Seminar, bei dem sowohl für Hund und Hundeführer auch der Spaß nicht zu kurz gekommen ist. An Sabine Heitzer für das leibliche Wohl. An Jannick Heitzer als Helfer und Dummywerfer. Und natürlich auch an alle meine Mitstreiter, für die netten Gespräche und das Zusammensein.
Jederzeit wieder! 🙂
Penny und ich
Karel und seine Trainingsmethoden sind für mich ja keine Unbekannten. Und trotzdem hat sich jede Minute des Seminars gelohnt. In der Gruppe ist es eben doch noch mal etwas anders. Und auch bekannte Aufgaben stellen sich in einem anderen Gelände doch manchmal etwas anders dar. Und natürlich ist es auch gut, auch die Basics immer wieder zu festigen, egal wie weit man gekommen ist. Nicht zuletzt habe ich natürlich auch versucht mit den Augen und Ohren zu klauen. Wie arbeiten andere Gespanne zusammen … wie können Probleme, die bei mir nicht aufgetaucht sind, gelöst werden … welche Trainingsansätze und Meinungen zur Dummyarbeit gibt es noch …
Ein total interessantes Seminar. Ich habe mich sehr darauf gefreut und bin nicht enttäuscht worden. Wie oben geschrieben, sind die Dankeschöns wirklich ganz herzlich. Nur durch alles zusammen konnte so ein tolles Wochenende entstehen, an das ich noch lange zurückdenken werde.
Am Montag danach gab es für Penny natürlich frei. Kein Dummy, keine Arbeit, einfach nur Chillen 🙂 Ich habe ihr angemerkt, dass sie total viel Spaß hatte. Selbst ganz zum Schluss, bei der Nachsuche zweier in der Bachströmung abgetriebener Dummies, hatte sie nochmal Gas gegeben. Aber mit den zwei Tagen war das Arbeitspensum auch voll. So schön die Dummyarbeit war, so sehr hat sie auch den Ruhetag genossen.
Übrigens war ich sehr angetan, dass Penny zwischen den Aufgaben total entspannen konnte. Sogar auf Entfernung abgelegt konnte sie entspannt anderen Hunden bei der Arbeit zusehen und zwischendurch eine Runde dösen. Mit dieser Art sind wir bei Workingtests auch bei der letzten Aufgabe noch fit 🙂
1 Kommentar zu „Dummyseminar im März 2014“
Liest sich toll, vielen Dank, so kommt Vieles noch einmal in Erinnerung
hoffentlich bald mal wieder
Barbara