Klassenkampf

blog__MG_4549Die Dummyarbeit ist in Klassen eingeteilt, um den Hund bei Veranstaltungen leistungsgerecht arbeiten zu lassen. Obwohl zur Klasseneinteilung klare Regeln definiert sind, gibt es hierzu unterschiedliche, mitunter seltsam anmutende Auffassungen.

Klasseneinteilung

Es gibt die Klassen Schnupper, A (Anfänger), F (Fortgeschritten) und O (Offen). Diese steigern sich vom Schwierigkeitsgrad und die Aufgaben sollten entsprechend angepasst sein.

Insbesondere die Schnupper-Klasse scheint jedoch für Diskussionsstoff zu sorgen. Hier vertreten einige Leute die Meinung, dass die Aufgaben der Schnupper-Klasse anspruchsvoller sein sollten, als bei A. Als Begründung wird angegeben, dass man über einen WT in der Schnupper-Klasse feststellen möchte, ob der Hund schon für einen WT in der A-Klasse soweit ist. Diese Ansicht ist jedoch falsch. Und nicht nur meiner Meinung nach, sondern auch ganz objektiv betrachtet. Es gibt gute Argumente, die dies belegen.

Diskussionsklasse Schnupper

Historisch bedingt, ist die Schnupper-Klasse eingeführt worden, um auch unerfahrenen Hundeführern und jungen Hunden die Gelegenheit zu geben, Workingtest-Luft zu schnuppern. So ist es beim DRC auch nachzulesen. Ebenfalls kann man dort nachlesen, dass der Leistungsgedanke bezüglich erster gemeinsamer Erfahrungen zurücksteht. Ein klares Anzeichen, dass Gespanne, die bereits A-Niveau haben, hier nicht hingehören.

Der Begründung, einen Schnupper-WT mindestens genauso schwer anzulegen wie A, um festzustellen, ob der Hund soweit ist, kann ich nicht folgen. Zudem entspricht dies auch nicht den überall nachzulesenden Definitionen und widerspricht den Prüfungsordnungen von DRC und LCD. Zum einen gibt es genau dafür die Dummyprüfung A. Hier wird geprüft und nachgewiesen, ob der Hund den Leistungsstand für A erreicht und darüber hinaus noch (über die erreichte Punktzahl), ob er für die nächst höhere Klasse geeignet ist. Für offizielle WTs in der Klasse A ist eine DPA sogar Voraussetzung. Zum anderen werden bei den meisten Schnupper-Workingtests Hunde nicht zugelassen, die über eine bestandene Dummyprüfung A oder Vergleichbares verfügen. Meist ist als Voraussetzung auch noch zu lesen, dass der Hund einen guten Grundgehorsam und den Apportierwillen hat. Das sind implizit klare Hinweise darauf, dass die Schnupper-Klasse vom Leistungsgedanken her definitiv unterhalb des A-Niveaus einzuordnen ist.

Fazit

Dies deutet für mich darauf hin, dass Leute, welche die Schnupper-Klasse nicht unterhalb von A einordnen, sich nicht richtig damit beschäftigt haben. Eine Begründung die mit „Ich habe gedacht, dass man sich denkt …“ wirkt auf mich nicht überzeugend. Auch in diesem Bereich gilt, dass man nicht unreflektiert alles nacherzählen, sondern sich nach eigener Recherche ein eigenes Bild machen sollte.

In diesem Sinne hoffe ich, dass die Verantwortlichen für Schnupper-WTs die Aufgaben entsprechend gestalten, um nicht den ungesunden Ehrgeiz weniger zu fördern, sondern um Interessierten eine tolle Möglichkeit für den Einstieg in die wunderbare Welt der Dummyarbeit zu ermöglichen.

 

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